Nach mehr als einem Vierteljahrhundert erfolgreichem Unternehmertum übergibt Mark Goerke, einer der beiden Gründer der iteratec, die Geschäftsführung. Die Grundlagen für einen reibungslosen Übergang haben die Gründer allerdings schon lange vorher gelegt.
Angela Merkel wird nachgesagt, dass ihre größte Stärke darin bestand, Dinge „vom Ende her zu denken“. Übertragen auf erfolgreiches Unternehmertum, bedeutet das, frühzeitig die Weichen für die Zeit danach zu stellen. Denn, die eigene Organisation darauf auszurichten und so vorzubereiten, dass sie auch nach dem Ausscheiden der Inhaber erfolgreich bleiben, stellt für viele mittelständische, inhabergeführte Unternehmen eine immense Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Gründer Mark Goerke und Klaus Eberhardt vor rund vier Jahren zu einem ungewöhnlichen Schritt:
„Unser oberstes Ziel war es, die einzigartige Kultur von iteratec zu bewahren, auch wenn wir einmal nicht mehr Teil des Unternehmens sein sollten“ erklärt Mark Goerke. „Deshalb wollten wir, dass die Verantwortung für die langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens bei den Menschen liegt, die diese Kultur tagtäglich prägen – den Mitarbeiter*innen“.
Aus Kolleg*innen werden Eigentümer*innen
So entstand 2018 die Idee, dass beide Gründer ihre Unternehmensanteile an eine Genossenschaft zu verkaufen, der ausschließlich iteratec-Mitarbeiter*innen angehören können. So können interessierte Mitarbeitende zu Miteigentümer*innen ihres Arbeitgebers werden, indem sie der Genossenschaft beitreten. Ein weitreichender Schritt, der das langfristige Fortbestehen des Unternehmens unter Berücksichtigung der besonderen Kultur sichern soll.
Mit dem Ausscheiden von Mark Goerke aus dem operativen Geschäft folgt nun ein weiterer bedeutender Einschnitt, dem er selbst allerdings entspannt entgegenblickt: „Es ist ein gutes Gefühl die Verantwortung für die langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens mit den Menschen zu teilen, die iteratec zu dem erfolgreichen Technologieunternehmen gemacht haben, das es heute ist.“
Iterative Softwareentwicklung als Gründungsgedanke
26 Jahre zuvor hatten Klaus Eberhardt und er zu zweit das Unternehmen gegründet, das heute mehr als 550 Mitarbeiter*innen an sieben Standorten in Deutschland, Österreich und Polen beschäftigt. Die damals noch ‚iteratec Gesellschaft für iterative Softwaretechnologien mbH‘ genannte Firma hatte eine klare Vision.
„Wir sind angetreten mit der simplen Idee, durch iterative Softwareentwicklung bestehende Herausforderungen in IT-Projekten zu überwinden. Was damals revolutionär war, machen heute alle so.“ erklärt Mark Goerke. „Gleichzeitig wollten wir Menschen mit besonderen Talenten ein Umfeld bieten, in dem sie ihre Fähigkeiten bestmöglich einsetzen und entwickeln können“ ergänzt Klaus Eberhardt.
Zwei weitsichtige Ideen, die bis heute fortwirken. So konnte iteratec im Laufe der Jahre nicht nur vielbeachtete Projekte für eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen, börsennotierter Konzern und Organisation der öffentlichen Hand realisieren. Auch steht das Unternehmen seit rund 10 Jahren bei einschlägigen Rankings regelmäßig an der Spitze der besten Arbeitgeber Deutschlands.
Ära des wirtschaftlichen Erfolgs
Als Geschäftsführer und langjähriger kaufmännischer Leiter begleitete Mark Goerke diese Entwicklung rund 26 Jahre lang und trug dadurch maßgeblich zum erfolgreichen Wachstum des Unternehmens bei.
„Mit Marks Rückzug aus der Geschäftsführung endet eine Ära“, so Klaus Eberhardt. „Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens unter seiner kaufmännischen Leitung gibt uns eine solide Basis für die kommenden Jahren.“
Anstelle von Mark Goerke wird künftig der erfahrene Finanzexperte Alexander Youssef die Aufgaben als kaufmännischer Geschäftsführer wahrnehmen. Nach einer Übergangsphase ist er seit Mitte Juli offiziell als Mitglied der iteratec Geschäftsführung im Amt.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Alexander die ideale Besetzung für diese Funktion an Bord haben“, erklärt Mark Goerke. „Den richtigen Zeitpunkt und die richtige Person für einen solchen Übergang zu finden, war uns sehr wichtig, um eine größtmögliche Kontinuität zu gewährleisten.“
Vorausschauendes Unternehmertum
„Zu dieser Kontinuität gehört auch die Förderung und das Festhalten an unseren Werten und unserer Kultur, die Mark Goerke, wie kaum ein anderer geprägt hat“, betont Klaus Eberhardt. „Durch die Genossenschaft haben wir einen Weg gefunden, diese für die Zukunft sicher zu bewahren“.
Bis voraussichtlich 2027 sollen 100% der Anteile der iteratec GmbH an die Genossenschaft übergegangen sein. Etwas mehr als 30 Jahre nach der Gründung, wäre das Unternehmen dann vollständig im Besitz der Mitarbeiter*innen. Zu verdanken ist diese besondere Erfolgsgeschichte dem vorausschauenden Unternehmertum zweier weitsichtiger Gründer.