Eine im iteratec SLAB entwickelte, gemeinnützige Anwendung hilft Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund dabei, Sprachbarrieren zu überwinden und reduziert Aufwände für ehrenamtliche Helfer*innen.
Behördengänge, Arztbesuche oder die Orientierung im öffentlichen Raum – wer in ein fremdes Land kommt, ohne die dortige Sprache zu verstehen, ist fast immer auf fremde Hilfe angewiesen. Für Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund gehört die Sprachbarriere deshalb, neben anderen Ängsten und Sorgen, meist zu den größten Herausforderungen bei ihrer Ankunft in Deutschland und erschwert oft den Start in der neuen Umgebung.
Eine wichtige Anlaufstelle für Menschen in dieser Situation ist die gemeinnützige Organisation ArrivalAid. Sie unterstützen Geflüchtete und Migrant:innen bei ihren verschiedenen Schritten des Ankommens – von der BAMF-Anhörung über die Bewältigung von traumatischen Erfahrungen bis hin zum Finden und erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung
Sprachmittler:innen als Brückenbauer
Ein wesentlicher Baustein dabei ist TranslAid, ein Programm zur schnellen und flexiblen Vermittlung von ehrenamtlichen, qualifizierten Sprachmittler:innen. Diese unterstützen und dolmetschen für geflüchtete Menschen bei individuellen Beratungen und Terminen, wie bspw. Arztbesuchen. Und das nicht nur in Englisch, sondern in vielen, teilweise für uns exotischen Sprachen, wie etwa „Wolof“ oder „Gujarati“.
Bisher lief dieser Vermittlungsprozess für die Organisation weitestgehend manuell ab. Einsätze werden über ein Backend eingestellt und gepflegt. Die Vermittlung fand jedoch hauptsächlich über E-Mails und Telefonate statt. Bei über 150 Ehrenamtlichen kann dies schnell ausarten und oft könnte der Kreis der potenziellen Dolmetscher:innen schon vor der Anfrage eingegrenzt werden.
Zeitersparnis durch App-Unterstützung
Genau hier setzt die im iteratec Studentenlabor entwickelte App an! Mit ihrer Hilfe kann der Vermittlungsaufwand für die Organisation deutlich reduziert werden. So werden neue, offene Anfragen zum Dolmetschen dort nur angezeigt, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählen beispielsweise der Wohnort und maximale Einsatzradius, zeitliche Verfügbarkeit, Sprachskills, Präferenzen bei der Einsatzart, etc. Diese Kriterien lassen sich von den Ehrenamtlichen flexibel jederzeit über die App einstellen. Die Anfragen können in der App direkt angenommen oder abgelehnt werden. Zusätzliche Features sind Benachrichtigungen über offene bzw. anstehende Einsätze, ein hilfreiches Feedbacksystem zu abgeschlossenen Einsätzen sowie ein Kalender-Export.
Für den Vermittlungsprozess kann die App eine enorme Hilfe sein, denn persönliche und zeitaufwändige Detailabsprachen müssen nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Auch die Zuordnung von Einsätzen findet nun weitestgehend automatisiert im Backend statt.
Synergieeffekte durch App und Plattform
Die App ist dabei nur eine Seite der Medaille, wenn es darum geht, den Vermittlungsprozess zu digitalisieren. Denn hinter dem o.g. Backend verbirgt sich ein ausgeklügeltes System eines weiteren Projektpartners, nämlich Salesforce!
Auch Salesforce unterstützt die Organisation in ihrem Vorhaben und bietet nicht nur das Backend an, sondern hat im gleichen Zug zur App eine Community-Edition-Webanwendung für die Vermittlung von Dolmetscher:innen entwickelt. Diese kann als Wissensdatenbank, Kommunikationsplattform (bspw. Erfahrungsaustausch zu Einsätzen) und ebenfalls zum Management von Einsätzen genutzt werden. Hierdurch entstehen wertvolle Synergien zwischen App und Plattform.
Im vergangenen Jahr haben TranslAid, Salesforce und iteratec eng miteinander an der Entwicklung der App gearbeitet. Wir hoffen, einen nützlichen Beitrag zur sinnvollen Arbeit der Organisation geleistet zu haben.
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