Exzellente Technologie für nachhaltige Energielösungen. Interview mit Markus Linder, CTO von SENEC

Ganzheitliche Lösungen für eine unabhängige und nachhaltige Energieversorgung: Das ist die Mission von SENEC. Das Unternehmen mit Sitz in Leipzig entwickelt seit 2009 Solaranlagen, Stromspeicher und Cloud-Lösungen, um seinen Kund:innen zu einer autarken Energieversorgung zu verhelfen. Als 100%ige Tochtergesellschaft der EnBW zählt SENEC derzeit zu den Top-3-Anbietern im deutschen Markt für Heimspeicher von Solaranlagen - mit mehr als 140.000 verkauften Systemen und einem Beratungsnetzwerk von über 1.200 Fachpartnern.

Bei iteratec unterstützen wir SENEC seit 2022 dabei, eine exzellente und durchgängige Customer Experience zu ermöglichen. So z.B. durch die Entwicklung von Portalen für Kunden und Fachpartner sowie die Bereitstellung einer state-of-the-art Software-Architektur, die den gestiegenen Herausforderungen von Produkten und Unternehmensstrukturen gewachsen ist. 

 

Wir sprechen mit Markus Linder, Chief Technology Officer, über Herausforderungen bei SENEC, die Zukunft des Energie-Markts und die Potenziale künstlicher Intelligenz. 

 
Sie sind seit Anfang 2023 bei SENEC. Was hat Sie bisher am meisten beschäftigt?  

Wir haben unter anderem unser neues Produkt, den Home4, gelauncht. Das war natürlich eine sehr heiße Phase, in der viel Willenskraft und kreative Lösungen auf der Zielgeraden gefordert waren.

 

Was sieht man von innen, was man von außen nicht sehen kann?   

Spannende Frage, denn bevor ich zu SENEC kam, war ich selbst Kunde. Jetzt sehe ich vor allem, wie stark, schnell und in welch dynamischem Marktumfeld SENEC gewachsen ist. Für uns intern heißt das, dass sich einerseits viele Prozesse erst noch festigen müssen. Andererseits erzeugen wir durch kreative Lösungsfindung auch schneller einen Impact.  

 

Apropos Schnelligkeit. Sie möchten schneller als der Markt wachsen von 100.000 auf 1 Million vernetzte Applikationen auf der Plattform bis 2024. Sehr ambitioniert!  

Wir agieren in einem stark expandierenden Markt. In solchen Umfeldern verschwinden regelmäßig Marktteilnehmer. Gerade weil wir auch mit Wettbewerbern aus dem asiatischen Markt konkurrieren, müssen wir weiterhin preislich kompetitiv bleiben. Das erzeugt Kostendruck, gleichzeitig wollen wir weiterhin Innovationsführer sein und Features anbieten, die nur wir umsetzen können. Dazu zählt zum Beispiel unser Fachpartnerportal. Hiermit erleichtern wir unseren Fachpartnern die Montage. Mit der EnBW als Mutterkonzern können wir zudem einmalige Angebote schnüren, z. B. mit einem exklusiven Stromangebot für die Stromspeicher. Im Kern wollen wir also insbesondere unseren Heimvorteil ausspielen. 

 

Für Ihre Kunden soll auch die Experience premium sein. Was bedeutet das?  

Nun ja, es macht nicht besonders viel Sinn, eine Speicherlösung besonders „playful“ zu gestalten. Eine Wallbox zu konfigurieren „genießt“ man ja nicht. Es geht darum, dass die Systeme einfach bedienbar sind und einfach funktionieren. Eine gute Experience hat mit einem hohen Maß an Automatisierung und Verlässlichkeit zu tun, sodass sich der Kunde nicht damit auseinandersetzen muss.  

 

Sie agieren in einem Spannungsfeld zwischen Regulatorik und Digitalisierung. Ist das für Sie eine Herausforderung? 

Das geht nur mit einer sauberen Architektur unserer Produkte. Manche Produkte unterliegen strengen gesetzlichen Standards, die wir erfüllen müssen. Das ist auch gut so. Es zwingt uns auch dazu, sehr agil zu arbeiten, sodass wir Anpassungen schnell umsetzen und die Time-to-Market kurz halten können. 

 

Wo geht aus Ihrer Sicht die Reise von SENEC in den nächsten 5 bis 10 Jahren hin? 

Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten und ein wichtiger Faktor dabei sind Speicher. Sie ermöglichen es, Stromerzeugung und Stromverbrauch zeitlich zu entkoppeln. Sprich, wenn Strom teuer ist, können Kunden einfach ihren eigenen gespeicherten Strom verwenden. Besonders gespannt bin ich auf die Weiterentwicklung eines dezentralen Energiesystems, sodass Privathaushalte immer mehr Strom erzeugen und speichern können. Momentan liefern wir nämlich den tagsüber überproduzierten Strom beispielsweise an die Schweiz, den sie uns dann nachts als Ökostrom zurückverkaufen.  

   

Künstliche Intelligenz ist ein sehr präsentes Thema in der öffentlichen Diskussion. Welche Rolle wird denn KI für die Technologie oder auch das Geschäftsmodell von SENEC spielen? 

Für die komplette Energiewende wird Künstliche Intelligenz ein Gamechanger sein, beispielsweise wenn es um Prognosen in der Stromerzeugung geht, beim optimierten Laden und Entladen des Speichers, auch in Kombination mit dynamischem Stromtarifen, die an der Börse gehandelt werden. Es gibt ganz viele Anwendungsfälle. Unabhängig von KI können wir mit unserer Technologie noch viel bewegen, konkret für kürzere Produktentwicklungszyklen, eine bessere Produktion sowie günstigere und noch kundenfreundlichere Produkte.  

 

Welche KI-Lösungen sind denn bereits im Einsatz? 

Wir haben z. B. Funktionen für unsere Geräte, die wir Peak Shaving oder auch Lastspitzenkappung nennen. Damit sollen Lastspitzen im Strombedarf ausgeglichen werden, um über den Tag hinweg einen möglichst gleichmäßigen Energiebedarf zu erreichen. Das kann man kombinieren mit KI-basierter Prädiktion der Nutzung, um Speicher intelligenter zu laden. Der Speicher kann sich so schon auf spätere Lasten vorbereiten und entsprechend Leistung speichern. Mit dieser kann dann z.B. ein Elektromobil geladen werden, wenn klar ist, dass die Sonnenenergie später nicht reichen wird.

 

Bei iteratec haben wir uns der Ambition verschrieben unsere Kunden zu digitalen Champions zu entwickeln. Können Sie sich stellvertretend für SENEC auch hinter dieser Ambition versammeln? 

Definitiv.  

 

Danke für Ihre Zeit und das spannende Interview!   

 


 

Markus Linder verantwortet als CTO seit März 2023 den technischen Bereich von SENEC.

Der studierte Elektro- und Wirtschaftsingenieur blickt auf langjährige Erfahrung in der Strategieentwicklung im internationalen Kontext zurück. Nach 5 Jahren als Systemingenieur in der Luftfahrt und mehr als drei Jahren als Projekt-Leader in der Strategieberatung wechselte Markus Linder Ende 2011 in die Elektroindustrie.

Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit als Senior Vice President Digital Appliance bei der BSH Hausgeräte GmbH gehörten unter anderem die Einführung von smarten Hausgeräten, der Aufbau der dazugehörigen Systemlandschaft und die Einführung agiler Methoden.

Portrait Markus Linder

 


 

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Tags: AI & Data Analytics

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