In der IT-Branche und auch bei iteratec ist es nicht selbstverständlich, dass Frauen auf allen Hierarchie-Ebenen und in allen Themenbereichen vertreten sind. Als Wirtschaftsinformatikerin und Senior Business Architektin erlebe ich es oft, dass ich die einzige Frau im Projektteam bin.
Diese Erfahrung teile ich mit vielen meiner Kolleginnen: Frauen sind in den Teams immer noch unterrepräsentiert. Das erschwert die Vernetzung, das Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch über Standorte hinweg. Genau aus diesem Bedürfnis heraus habe ich mit drei Kolleginnen im Jahr 2021 ein Frauennetzwerk bei iteratec gegründet. Unser Ziel war und ist es, die Veränderungen aktiv mitzugestalten.
Zusammenarbeit und Sichtbarkeit
Wichtig war uns von Anfang an nicht nur das Engagement der Geschäftsführung für die Gründung des Netzwerkes, sondern vor allem eine konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit. Unser Anstoß führte dazu, dass eine bereits angedachte Frauenquote von 30 Prozent umgesetzt wurde. Damit wollen wir erreichen, dass Frauen auf allen Hierarchieebenen und in allen Bereichen sichtbar vertreten sind und mit ihren Kompetenzen gleichberechtigt an Entscheidungen mitwirken.
Der Kontakt zu Human Resources ist wichtig, um Impulse zu geben und organisatorische Veränderungen anzustoßen. Wir veröffentlichen jetzt intern regelmäßig ein Reporting, das zeigt, wie sich der Frauenanteil sowohl im Gesamtunternehmen als auch in den Projektteams entwickelt.
Das schafft Sichtbarkeit und hat zu einer Anpassung der Recruiting-Strategie geführt: allein in den letzten zwei Jahren haben wir signifikant mehr Bewerbungen von Frauen erhalten, haben mehr Frauen eingestellt während gleichzeitig die Fluktuation sank.
Das Kernteam des Frauennetzwerks von iteratec besteht aus Alexandra Brandl, Isabel Barlage, Susann Hartfuß-Kutzner, Alona Sydorova, Jasmin Legler, Imke Wagner, Christine Kränzle, Sophia Breth (v. l. n. r.) und Antje Adam (fehlt).
Austausch ist wichtig
Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist das Male Allyship, also die Unterstützung durch unsere männlichen Kollegen, um gemeinsam an Themen zu arbeiten. Ein Schlüsselmoment war eine Umfrage zum Thema "Frauen in Führungspositionen", die wir kurz nach der Gründung des Netzwerks intern durchgeführt haben.
Die Ergebnisse dieser Umfrage haben wir in einem unternehmensweiten Meeting besprochen und Unterschiede in der Wahrnehmung von Chancengleichheit offen diskutiert. Das hat zu einem wertvollen Perspektivwechsel geführt.
Es ist schön zu sehen, wie viel wir schon bewegt haben. Heute sind wir zwölf Kolleginnen, die das Frauennetzwerk leiten. Gemeinsam stoßen wir weiterhin vieles an: So möchten wir dieses Jahr antistereotype Vorbilder und Speakerinnen bei iteratec identifizieren, um unsere Sichtbarkeit als Ansprechpartnerinnen zu erhöhen. Für den kontinuierlichen Austausch planen wir alle zwei Monate interne Netzwerktreffen für unsere Kolleginnen sowie mit allen Mitarbeitenden, wie zuletzt am Weltfrauentag.
Herausforderungen meistern
Meine Empfehlung für alle, die ein Frauennetzwerk gründen wollen: Sucht frühzeitig den Austausch mit anderen Unternehmen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, betreffen nicht nur einzelne Unternehmen, sondern die gesamte Branche.
Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein solches Netzwerk nicht nur intern spürbare Veränderungen bewirken kann, sondern auch einen breiten Dialog fördert. Es ist ein Beweis dafür, dass Veränderung möglich ist, wenn Menschen zusammenkommen und für ihre Überzeugungen einstehen.
*Dieser Beitrag erschien zuerst im CIO-Magazin
Sophia Breth - Sophia Breth ist Senior Business Architektin und Kundenverantwortliche bei iteratec. Neben ihrer Projekttätigkeit im Transport & Logistik-Umfeld und dem Vorantreiben der Geschlechtergerechtigkeit als Gründungsmitglied des Frauennetzwerks women@iteratec, ist Sophia Vorstandsmitglied der iteratec nurdemteam eG, um iteratec langfristig strategisch und unternehmerisch weiterzuentwickeln.